Frage: Sind die Messpunkte über den Kalibrierbereich verteilt? Wurde beschrieben, welche Maßnahmen ggf. ergriffen wurden, um eine solche Verteilung zu erreichen, bzw. begründet, warum eine Verteilung der Werte nicht erreicht werden konnte?

Prüfumfang:

Nach DIN EN 14181 sollen die Messpunkte der Kalibrierung möglichst breit über den Messbereich verteilt sein. In diesem Zusammenhang ist also unter Nr. 7 des Berichts zunächst zu prüfen, ob die Messpunkte über den Messbereich verteilt sind. Ist dies nicht der Fall, so soll möglichst das Anlagenverhalten (beispielsweise durch Dosieren von Staub in den Abgasstrom nach dem Filter, …) verändert werden, um eine ausreichende Verteilung zu erzielen. Erst wenn auch durch das Ausschöpfen derartiger Maßnahmen keine Kalibrierung unter Abgasbedingungen ermöglicht werden konnte, ist – je nach Position und Streuung der Kalibrierwerte – eine Zuhilfenahme anderer Verfahren zulässig. Hierzu zählt die Berücksichtigung von Nullpunkt und Referenzwerten, vgl. Frage zur Berücksichtigung von Null- und Referenzwert bei der Auswertung der Kalibrierfunktion.


Handlungsempfehlung:

Eine Verteilung der Messwerte und damit eine Kalibration unter Abgasbedingungen ist vorrangig anzustreben. Eine Kalibrierung unter Berücksichtigung von Null- und Referenzwerten ist nur unter der Voraussetzung zu akzeptieren, dass eine stichhaltige Begründung vorliegt, warum eine Änderung des Anlagenverhaltens nicht in ausreichendem Maße möglich war bzw. warum eine solche Änderung nicht in einer Verteilung der Messwerte resultierte.


Hintergrund:

Nach DIN EN 14181 Punkte 6.3 und 6.4.3 setzt das allgemeine Verfahren zum Aufstellen einer Kalibrierfunktion einen ausreichend großen Bereich von gemessenen Konzentrationswerten voraus, damit die Kalibrierfunktion für den gesamten Konzentrationsbereich normaler Betriebsbedingungen gültig ist. Zum Erhalt einer gültigen Kalibrierfunktion ist es darüber hinaus entscheidend, dass der Konzentrationsbereich innerhalb der normalen Betriebsbedingungen so groß wie möglich ist.